Im Rahmen einer Infoveranstaltung unter dem Titel „Unser Waldershofer Wasser“ lud der CSU-Ortsverband Waldershof an den Tiefbrunnen 3 am Radweg Richtung Neumühle ein. Ortsvorsitzender Mario Rabenbauer begrüßte Bürgermeisterin Margit Bayer, die anwesenden Gäste, sowie den Hauptakteur an diesem herrlichen Spätsommerabend, den Waldershofer Wasserwart Reinhard Kastner.

„Durch lange Dürreperioden sind wir für das Wasser sensibler geworden“, leitete Rabenbauer ein. „Daher wollen wir uns heute aus erster Hand informieren, wie es um unsere örtliche Wasserversorgung steht“.

Kastner begann seine umfangreichen Ausführungen mit dem Hinweis, dass man sich aktuell am Tiefbrunnen 3 befinde, in der Nähe ist auch noch der Tiefbrunnen 4 stationiert. Über das Maschinenhaus oberhalb des Sportheims am Hammerrang wird das Wasser aus diesen Brunnen in den Waldershofer Hochbehälter, sowie nach Marktredwitz gepumpt. Die Wasserversorgung ist eine Zweckgemeinschaft der Nachbarstädte Marktredwitz und Waldershof, so sind das Eigentum, Betrieb und Kosten zu vier Fünfteln bei der Stadt Marktredwitz und zu einem Fünftel bei der Stadt Waldershof. Bereits in den 1960er Jahren wurde diese Kooperation begründet. Der Hochbehälter am Wolfersreuther Berg versorgt das Stadtgebiet Waldershof und den Ortsteil Rodenzenreuth mit bestem Trinkwasser, weitere Ortsteile über den Hochbehälter Bärnest, für Lengenfeld und Schurbach sorgen andere Zweckverbände für die Versorgung. Die Bewohner in der Stadt Waldershof und den Ortsteilen (ohne Schurbach und Lengenfeld) verbrauchen rund 500 m³ Wasser am Tag, dies entspricht einer Füllung des Freibades Marktredwitz. Die Versorgung läuft über insgesamt 78 km Leitungen der verschiedensten Ausprägungen, insgesamt über 550 Streckenschieber sind verbaut.

Der Tiefbrunnen 3 wurde 1967 gebaut und hat eine Tiefe von 170 m, die Pumpe liegt bereits auf 37 m Tiefe. In der Regel liegt der Wasserspiegel auf 7 m mit saisonalen Schwankungen von bis zu 4 m. Im Zeitraum 2011 – 2021 betrug die durchschnittliche Schwankung um die 4 m, daher besteht aktuell auch keine Besorgnis bei längeren Trockenperioden, da das Tiefenwasser den Brunnen sehr gut versorgt. Die maximale Förderung des Brunnens beträgt 110 Liter je Sekunde.

Das gewonnene Wasser wird durch laufenden Messungen verschiedenster Parameter überwacht und ist damit das am besten kontrollierte Lebensmittel, das es geben kann.

Kastner führte vor, dass in den letzten fünf Jahren insgesamt 3,4 Mio. Euro in die Wasserversorgung investiert wurden. Bürgermeisterin Margit Bayer ergänzte noch, dass die Investitionen in das lebenswichtige Gut auch in Zukunft noch etliche Millionen verschlingen werden.

Auch im Hinblick auf einen länger anhaltenden Stromausfall ist bereits vorgesorgt, so sind die beiden Städte Marktredwitz und Waldershof mit Stromaggregaten ausgestattet, dass auch bei längerem Stromausfall die Wasserversorgung gewährleistet ist. Abschließend bedankte sich Ortsvorsitzender Mario Rabenbauer mit einem kleinen Geschenk bei Reinhard Kastner für den interessanten Einblick.